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Autor/in: Christian Feichtinger Erscheinungsdatum: 2010
Die christliche Theologie hat die Mächte des Guten und Bösen nie als diffuse Kräfte verstanden, sondern als Wirkungen von konkreten personalen Wesen. Als bevorzugtes Medium dieser Personalisierung
erwiesen sich durch Kunst und Sprache hervorgebrachte Körper, etwa der Engel oder des Teufels. Die in ihrem kommerziellen Erfolg wie auch in ihrer kulturellen Bedeutung unübertroffene Filmreihe Star Wars
stellt diese religiös tradierten “Bilder von Gut und Böse” nicht nur in neue Kontexte, sondern entwickelt sie zu einem eigenständigen körperlichen Symbolsystem weiter. Dieses bleibt nicht nur für eine
religiöse Deutung offen, sondern wird bewusst in eine Tradition von moralischen “Lektionen” gestellt, deren Vermittler einst Kirche und Kunst waren. Ihre weltweite, begeisterte Rezeption und nahezu
kultische Verehrung zeigen der Theologie, dass der Diskurs über ihre Themen, über Gut und Böse, Schuld und Erlösung auch in einem breiten Rahmen nicht ad acta gelegt ist, dass diese Themen aber unter den
Bedingungen der Postmoderne neu gedacht und vor allem auch wirksam ins Bild gesetzt werden müssen.
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